GEBURTSTAG/ Das „Urgestein“ der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt ist seit einem halben Jahrhundert Kreisvorsitzender der AWO Augsburg-Land und seit 60 Jahren Mitglied der SPD.
Stadtbergen. Statt einer Geburtstagsparty mit vielen Gästen schwebte Alois Strohmayr, der heute seinen 80. Geburtstag bei bester Gesundheit feiert, mit Gattin Irmgard ein erholsamer Wellness-Urlaub in einem Thermal- und Kurbad in den spanischen Pyrenäen vor. Doch Corona machte diesen langgehegten Urlaubswunsch zunichte. „Alles wird einfach verschoben, auch die kleine Feier mit der ganzen Familie“, sagt Alois Strohmayr, der gerne auf den ganzen „Rummel“ um seine Person verzichten würde.
Doch nicht nur sein 80. Geburtstag steht in diesen Tagen im Fokus, sondern weitere runde Jubiläen. So ist der Jubilar seit 50 Jahren Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt im Landkreis, 60 Jahre Mitglied in der Stadtberger SPD und der AWO. Mit seiner politischen und fachlichen Kompetenz als Architekt gestaltete er maßgeblich die Entwicklung des Landkreis Augsburg und die seines Heimatort Stadtbergen als Kreisrat und Fraktionsvorsitzender im damaligen Marktgemeinderat mit. Zutiefst enttäuscht zeigt sich der überzeugte Sozialdemokrat über das Ergebnis seiner SPD der Kommunalwahl vom 15. März. „Zu meiner Zeit hatten wir zehn Räte, heute sind es nur noch vier“, bedauert er. Seine Großmutter war eine politisch interessierte Frau mit einem sozialdemokratischen Gedankengut, sein Vater, Architekt und SPD-Bundestagsabgeordneter, hinterließ in Schwaben tiefe Spuren, die ihn prägten. Berufsbezogen als Vorsitzender eines Architekten- und Ingenieurverbandes interessierten ihn Politik und das Zusammenleben, verbunden mit einem großen, ehrenamtlichen Engagement für die Arbeiterwohlfahrt.
Der erfolgreiche Architekt, in dessen Fußstapfen die beiden Söhne Alois und Stefan traten, ist fest mit Stadtbergens Partnerstadt Olbernhau im Erzgebirge verwurzelt. Die Entwicklung von Olbernhau ist ihm seit über 30 Jahren ein echtes Herzensanliegen. So stand er gleich nach der Wende der Kommune fachmännisch beratend in der Bauleitplanung zur Seite und entwickelte in Ost und West architektonische Vorzeigeprojekte. „Auch in schlechten Zeiten, wie beispielsweise der schlimmen Baukrise vor vielen Jahren, galt und gilt es, sich niemals unterkriegen zu lassen, mit Ausdauer, Zähigkeit, Optimismus und einer guten Portion Humor geht vieles leichter“, erklärt Alois Strohmayr schmunzelnd. Er möchte auch weiterhin im „Un-Ruhestand“ bleiben, wurde kürzlich für weitere vier Jahre im Amt des AWO-Kreisvorsitzenden bestätigt. Anlässlich des 80. Geburtstags brachte es Dr. Heinz Münzenrieder, Präsidiumsvorsitzender der AWO Schwaben und langjähriger Weggefährte des Jubilars auf den Punkt: „Alois Strohmayr gehört zur AWO, wie das Amen in der Kirche, sein Rat und seine Erfahrung sind uns „Gold“ wert“.
Langeweile kommt im Hause Strohmayr am Graben in Stadtbergen auch während der Corona-Krise nicht auf, zwar dürften die geliebten fünf Enkelkinder derzeit nicht kommen, dafür sorgt der „Liebling“ der Familie, Hund „Apollo“, ein Weimaraner, für Kurzweil und Unterhaltung. „Er hält uns fit und gesund, braucht viel Auslauf und so gehen wir täglich ausgiebig spazieren. Na ja, trotz Hundeschule hat er es mit dem Folgen noch nicht so ganz, ist halt ein echter Strohmayr“, lacht Alois Strohmayr.